Genau das bestätigt eine Studie der University of Pittsburgh Medical School. Die Wissenschaftler bezogen sich dabei auf frühere Studien, die bereits aufzeigen konnten, dass Personen, die an Depressionen, Schizophrenie oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, oftmals eine auffallend niedrige Omega-3 Konzentration im Blut aufwiesen. In Pittsburgh untersuchte man auf dieser Grundlage 106 gesunde Personen und die Ergebnisse fielen ähnlich aus. Die Probanden, die deren Omega-3 Werte geringer waren, waren eher pessimistisch eingestellt, schneller reizbar und wiesen sogar leichte Depressionssymptome auf. Die Probanden mit einer höheren Omega-3 Konzentration hingegen sahen den Dingen optimistisch entgegen und waren ausgeglichener und entspannter.
Aber wie ist das überhaupt möglich? In der Wissenschaft vermutet man, dass Omega-3 Fettsäuren die Zellmembranen verändern können, schließlich sind sie genau dort ansässig. Damit scheinen die Fettsäuren auch Einfluss auf die Neurotransmittersysteme im Gehirn nehmen zu können.
Omega-3 als unverzichtbarer Energielieferant für das Gehirn
Psychische Erkrankungen haben ihren Ursprung im Gehirn, ganz klar. Schauen wir uns diesen Teil des zentralen Nervensystems genauer an, stellen wir fest, dass er zu weiten Teilen aus Fetten besteht. Allein dieser Fakt macht schon deutlich, wie wichtig Omega-3 Fettsäuren hier als Nährstoffquelle sind. Den eigenen Körper mit ausreichend essentiellen Vitalstoffen zu versorgen, ist ein wichtiger Bestandteil der Stressprävention und damit auch der Vorbeugung von psychischen Problemen. Omega-3 steht dabei sehr weit oben auf der Liste. Schauen wir uns nun also einmal genauer an, was die Fettsäuren eigentlich genau in unserem Gehirn anstellen.Zu den wohl wichtigsten Eigenschaften von Omega-3 gehört, dass es unsere Zellen davor schützt, vorzeitig zu altern. Dieser Aufgabe gehen die Fettsäuren auch im Gehirn nach. Wie das funktioniert? Sie gelten als starke Antioxidantien, die in der Lage sind, die Blut-Gehirn-Schranke zu überwinden. Das heißt, sie schaffen es, vom Blutkreislauf in das zentrale Nervensystem zu gelangen. Dort sagen die Fettsäuren freien Radikalen, die unter anderem durch Stress, Schlafmangel und ungesunde Ernährung entstehen, den Kampf an. Freie Radikale sind im Grunde nichts anderes als unvollständige Verbindungen, denen ein Elektron fehlt. Das möchten sie sich aus unserem Organismus stehlen und beschädigen dabei unsere Zellen. Passiert das im Gehirn, kann dessen Leistung beeinträchtigt werden. Doch das ist noch lange nicht alles, was Omega-3 in deinem Hirn leistet.
Ein Booster für Glückshormone
Verantwortlich dafür, dass wir uns so richtig glücklich fühlen, ist das Hormon Serotonin. Sicher kennst du es schlichtweg unter dem Namen Glückshormon. Der Botenstoff reguliert Kommunikationsprozesse in unserem Gehirn, was ihm eine enorme Wichtigkeit zuschreibt. Ist nämlich zu wenig Serotonin vorhanden, können diverse Prozesse nicht mehr ungestört ablaufen. Was passiert also? Unser Wohlbefinden verschlechtert sich und damit auch unsere Laune. Und genau an dieser Stelle kommen die Omega-3 Fettsäuren ins Spiel.
Sie sind unverzichtbar, wenn es an die ausreichende Bildung von Serotonin geht. Häufig ist ein recht niedriges DHA Niveau der Grund, warum ein Serotoninmangel vorliegt. Wer seinen Körper stets mit ausreichend Omega-3 versorgt, kann diesem Mangel entgegenwirken. Je höher die Mengen der Fettsäuren sind, die unserem Gehirn zur Verfügung stehen, desto mehr Serotonin kann es auch bilden.
Bestens vernetzt mit Omega-3
An der Oregon Health & Science University in Portland setzten sich Wissenschaftler mit der Frage auseinander, inwiefern Omega-3 die Entwicklung des Gehirns beeinflusst.Die Tiere, die ihr ganzes Leben lang Nahrung erhielten, die den täglichen Omega-3 Bedarf deckte, besaßen tatsächlich ein besser entwickeltes Gehirn. Das machte sich vor allem bei deren Aufmerksamkeitsspannen bemerkbar. Besonders ausschlaggebend war dabei DHA. Die Säure konnte nachweislich für eine bessere Vernetzung im Hirn sorgen. Im Rahmen der Studie konnte gleichzeitig gezeigt werden, dass die Hirnrinde der Rhesusaffen sehr ähnlich wie die des Menschen organisiert ist. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen werden können.
Schluss mit der Vergesslichkeit
Eine höhere Aufmerksamkeitsspanne ist schön und gut. Aber was ist denn mit dem Gedächtnis? Auch hier ist Omega-3 zur Stelle. Hier wollen wir uns ebenfalls eine Studien etwas genauer anschauen, diesmal von Wissenschaftlern der Charité.Ältere, gesunde Probanden haben sechs Monate lang 2.200 mg Omega-3 Fettsäuren zu sich genommen. Die Kontrollgruppe erhielt Placebos in Form von Sonnenblumenöl. Nach Ablauf der sechs Monate lösten allesamt Gedächtnisaufgaben und die Omega-3 Gruppe schnitt deutlich besser ab. Inwiefern sich das Ganze im Alltag bemerkbar macht, wurde hierbei nicht untersucht. Dennoch lieferte die Studie einen vielversprechenden Ansatz, wie die Leistungsfähigkeit des Gehirns möglichst lange aufrechterhalten werden kann.
Unterstützung auf zahlreichen Ebenen
Mit einer ausreichenden Zufuhr an Omega-3 kannst du deinem Gehirn und deiner psychischen Gesundheit also gleich in mehrfacher Form etwas Gutes tun. Hier nochmal ein kleiner Überblick:1. Du beeinflusst die Neurotransmittersysteme in deinem Gehirn positiv, was sich wiederum gut auf dein psychisches Wohlbefinden auswirkt.
2. Du bewahrst deine Gehirnzellen vor Schäden durch freie Radikale
3. Dein Körper schüttet höhere Mengen an Serotonin, dem Glückshormon, aus.
4. Du erhöhst deine Aufmerksamkeitsspanne und deine Gedächtnisleistung.
Allein das sind schon genug Gründe, warum du fortan noch besser auf deine Omega-3 Zufuhr achten solltest, nicht wahr?