Nervennahrung für mehr Konzentration – Wahrheit oder Einbildung?

Nervennahrung für mehr Konzentration – Wahrheit oder Einbildung?

Caro, Gründerin von OPTIMUM PERFORMANCE® Caro, Gründerin von OPTIMUM PERFORMANCE®
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Endlich mehr Konzentration?
Hast du dich schon einmal gefragt, warum Studentenfutter Studentenfutter heißt? Dass das irgendetwas mit Informationsaufnahme und Lernfähigkeit zu tun haben muss, ist wohl den meisten klar. Die Nussmischung gehört in den Bereich Nervennahrung. Aber was ist denn das nun schon wieder? Ganz einfach: Nahrung, die unsere Nerven beruhigt, uns bei Stress herunterfahren lässt und neue Konzentrationskraft schenkt. Doch die nächste Frage ist, bilden wir uns das nur ein oder kann dieser Effekt tatsächlich wissenschaftlich belegt werden? Dieser Sache gehen wir jetzt gemeinsam auf den Grund. 

Kauen für mehr Blut im Hirn

Beginnen wir erstmal beim Kauen selbst. Was viele Menschen gar nicht wissen, ist, dass der Mund eine der Körperregionen ist, in denen sich Anspannung am meisten festsetzt. All diese Spannung raubt uns unsere Konzentrationsfähigkeit. Kaubewegungen helfen dabei, sie zu lösen. Je härter und widerstandsfähiger etwas ist, desto länger müssen wir es auch Kauen. Das führt uns zurück zur Nussmischung. Immerhin verlangt sie etwas Einsatz und zergeht nicht einfach auf der Zunge wie ein Stück Schokolade.

Das Bewegen der Kaumuskeln kurbelt gleichzeitig die Blut- und damit auch die Sauerstoffzirkulation im Bereich des Kopfes an. Dein Gehirn wird also wieder ausreichend mit allem versorgt, was es braucht, um ordentlich zu arbeiten.

1.000 Jahre altes Wissen bestätigt sich

Aber natürlich ist nicht nur die Beschaffenheit dessen, was wir kauen wichtig, sondern auch, was darin steckt. Nüsse stecken voller wertvoller Vitalstoffe und Fette. Interessant sind vor allem die Walnüsse. Sie sehen nicht nur aus wie Mini-Gehirne, sondern machen selbiges auch noch fit. Grund dafür sind nicht nur die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, die die Hirnleistung bekanntermaßen fördern. Interessant ist vor allem das enthaltene Lecithin. Es sorgt dafür, dass Nervenimpulse fehlerfrei weitergeleitet werden können. Außerdem wandelt es sich in Acetylcholin um, einer der bedeutendsten Neurotransmitter, die in unserem Gehirn arbeiten.

Doch ursprünglich war die einzige Nuss, die im Studentenfutter enthalten war die Mandel. Schon Hildegard von Bingen wusste vor rund 1.000 Jahren, dass Mandeln dem Gehirn wieder neue Kraft verleihen. Sie empfahl, jeden Tag mindestens 5 Stück davon zu essen. Damit sollte sie Recht behalten, denn sie enthalten zahlreiche Nährstoffe, die nachweislich die kognitive Fähigkeit fördern und dem Abbau von Gehirnzellen entgegenwirken, wie Zink oder DHA.

Zucker für’s Hirn – macht das wirklich Sinn?

Auch wenn wir sie nicht kauen müssen, gehört auch Schokolade zu den beliebtesten Vertretern im Bereich Nervennahrung. Im Grunde ist alles, was besonders süß ist ganz hoch im Kurs. Das Zauberwort heißt Zucker. Purer Zucker ist wohl der schnellste Energielieferant, den der Körper und damit auch das Gehirn, bekommen kann.

Alles, was du zu dir nimmst, gehört in die Kategorie der Fette, Eiweiße oder Kohlenhydrate. Im Grunde sind sie allesamt Energielieferanten, doch allen voran stehen die Kohlenhydrate. Und sie sind eigentlich nichts anderes als Zucker. Isst du also beispielsweise eine Scheibe Brot, wandelt dein Körper die darin enthaltenen Kohlenhydrate in Zucker um und holt sich daraus seine Power. Gibst du ihm den Zucker einfach direkt, ohne dass er erst etwas umwandeln muss, kann er diese Energie natürlich schneller nutzen und unter anderem an dein Gehirn schicken.

Schnell bedeutet nicht immer gut

Aber nein, das bedeutet nicht, dass nun das große Süßigkeitenfestessen eröffnet ist. Vergiss nicht, dass der übermäßige Konsum von industriellem Zucker auch Schaden in deinem Körper anrichten kann. Nimmst du regelmäßige Mahlzeiten zu dir, ist dein Körper auch stets mit Energie versorgt. Sollte nichtsdestotrotz einfach mal gar nichts mehr gehen, dann greife lieber auf süßes Obst oder Trockenfrüchte zurück. Auch sie enthalten schließlich Zucker, nur in einer anderen Form.

Wie wäre es denn zum Beispiel mit einer Banane? Sie enthält nicht nur hohe Mengen an Fructose, sondern auch eine Aminosäure namens Tryptophan. Dein Körper wandelt sie in das Glückshormon Serotonin um. Und wer glücklich und zufriedener ist, arbeitet schließlich auch produktiver, als jemand, der dauerhaft von Sorgen geplagt wird. Diesen kleinen Glücksmoment beschert uns auch Zucker, denn auch, wenn wir etwas Süßes essen, wird Serotonin ausgeschüttet. Dopamin gesellt sich direkt dazu.

Die beiden Botenstoffe schenken uns Zufriedenheit. Das Gehirn merkt sich daher ganz genau, was diese Zufriedenheit ausgelöst hat und verlangt immer wieder danach. So gelangen wir schnell in einen Teufelskreis. Genau deshalb ist es so wichtig, darauf zu achten, für welche Art der Nervennahrung wir uns entscheiden.

Dass uns gewisse Lebensmittel eine bessere Konzentrationsfähigkeit schenken, ist tatsächlich wahr. Auch wenn du wahrscheinlich häufig, wenn ein kleines Tief eintritt, zu Süßigkeiten greifen möchtest, bediene dich lieber an Alternativen wie Nüssen oder Bananen. Denn ja, auch das ist Nervennahrung. Beides versorgt dein Gehirn außerdem deutlich länger mit Energie als reiner Zucker.
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