Die Kraft der Sonne - So synthetisiert dein Körper Vitamin D3 selbst

Die Kraft der Sonne - So synthetisiert dein Körper Vitamin D3 selbst

Stefan, Gründer von OPTIMUM PERFORMANCE®, Sportwissenschaftler und Vitalstoffberater. Stefan, Gründer von OPTIMUM PERFORMANCE®, Sportwissenschaftler und Vitalstoffberater.
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Die Sonne scheint uns ins Gesicht, ein wohliges Gefühl macht sich in uns breit und irgendwie fühlt sich das Leben plötzlich so leicht an. Sie macht einfach glücklich und genau dieses Glück schenkt uns direkt neue Energie und Motivation. Ja, auch Glückshormone sind hier im Spiel. Aber sie versorgen uns nicht plötzlich mit Energie. Schuld daran ist etwas ganz anderes und zwar Vitamin D3.

Um ausreichend damit versorgt zu werden, musst du nicht einmal deine Essgewohnheiten gravierend umstellen. Wenn du vor die Tür gehst und ordentlich Sonne tankst, natürlich ohne dir einen Sonnenbrand einzufangen, hast du schon einmal einen bedeutenden Beitrag geleistet. Dein Körper wandelt die Sonnenstrahlen dann ganz allein in aktives Vitamin D3 um. Das klingt irgendwie zu leicht? Auch wenn du es nicht siehst, passiert in deinem Organismus ganz schön viel, damit aus Sonnenlicht Vitamin D3 werden kann, das dein Leben wieder in Schwung bringt. Also werfen wir doch einmal einen Blick in all die darin stattfindenden Prozesse.

Ab an die frische Luft und Sonne tanken!

Du unternimmst einen Ausflug ins Freie, machst einen schönen Spaziergang durch die Altstadt oder genießt einfach nur ein kühles Getränk auf der Terrasse deiner Lieblingsbar – Hauptsache du bist draußen. Das ist der erste Schritt. 

Doch kommen wir zurück zum Thema. Damit dein Körper dieses Vitamin herstellen kann, braucht er also Sonne, genauer gesagt die UVB-Strahlen, die sie aussendet. Aber von allein geht das natürlich nicht. Die Strahlen benötigen einen Mitspieler und zwar das Sterin 7-Dehydrocholesterol, das in den Zellen unserer Epidermis wohnt. Seinen Ursprung hat dieses Sterin im Blut, genauer gesagt im darin enthaltenen Cholesterin. Das wiederum wird in die Leber transportiert, wo es unter anderem in besagtes 7-Dehydrocholesterol umgewandelt wird. Mithilfe von Lipoproteinen gelangt es in die Epidermis und ist bereit für den Kontakt mit den Sonnenstrahlen.

Landen die ultravioletten Strahlen auf der Haut, spaltet sich das Sterin auf und es entsteht Provitamin D. Provitamine sind Vorstufen richtiger Vitamine, die der Körper dann tatsächlich auch verwerten kann. Es ist also noch eine Umwandlung nötig. Dafür wird die Wärme, die die Sonnenstrahlen auf unserer Haut hinterlassen, gebraucht. Je mehr Wärme entsteht, desto mehr Vitamin D3 wird letztendlich auch gebildet. Aber die Produktion reicht nicht bis ins Unendliche, irgendwann ist Schluss. Grund dafür ist eine Art Schutzmechanismus unseres Körpers.

Wurde genügend Vitamin D3 hergestellt, schiebt er der ganzen Sache einen Riegel vor, um sich vor einer Überdosierung zu schützen. Doch dieser Fall tritt nur sehr selten sein, in Mitteleuropa ist das fast gar nicht möglich. Der Großteil der hier lebenden Bevölkerung leidet sogar unter einem Mangel.

Das passiert vor allem im Winter, wenn die Sonne sich nur selten blicken lässt. Kommt sie dann doch einmal heraus, dann sind wir trotzdem dick eingepackt und die Sonnenstrahlen erreichen lediglich unser Gesicht und mehr nicht. Die Mengen an Vitamin D3, die wir mit diesen geringen Mengen UVB-Strahlung bilden können, ist schlichtweg nicht ausreichend. Wer sich im Hochsommer nur in der Wohnung verkriecht, weil es einfach zu heiß draußen ist, erlebt Ähnliches.

Da unser Körper etwa 80 % der nötigen Menge selbst aus UVB-Strahlung synthetisiert, fehlt bei ausbleibender Sonne dann natürlich einiges. Das Supplementieren mit entsprechenden Vitamin D3 Präparaten ist deshalb wärmstens zu empfehlen, um für einen Ausgleich zu sorgen.

Vitamin oder Hormon – was stimmt denn nun?

Wer denkt, das war’s, liegt daneben, denn der Weg ist hier noch lange nicht zu Ende. Für das Vitamin D3 geht es nun zurück in das Zuhause von dessen Ausgangsstoff: in die Leber. Dort wird es in Calcidiol umgewandelt, einer Hormonvorstufe. Ja, richtig gelesen, Vitamin D3 ist eigentlich ein Hormon. Diese Vorstufe kann der Arzt im Blut messen, um herauszufinden, ob eventuell ein Mangel vorliegt oder nicht. Grund dafür ist, dass der Körper Vitamin D3 in dieser Form speichert. Benötigt er es dann in seiner aktiven Form, nimmt er sich also etwas davon und wandelt es in Calcitriol um.

Erst dann kann das Vitamin tatsächlich an die vorgesehenen Rezeptoren im Körper andocken und Einfluss auf gewisse Prozesse nehmen. Es beginnt, Abwehrstoffe zu bilden, stärkt deine Muskeln und Knochen, schützt dich vor Autoimmunkrankheiten und dem Verlust deiner kognitiven Fähigkeiten. Und damit ist die Liste noch lange nicht vollständig.

Das Leben kann so einfach sein

Damit dein Körper große Mengen an Vitamin D3 selbst bilden kann, musst du also gar nicht so viel tun, außer einfach mal ein bisschen öfter rauszugehen. Verbringst du 30 Minuten in kurzer Sommerkleidung in der Sonne, hat deine Haut bereits genug UVB-Strahlung absorbiert, sodass die 60 % des Tagesbedarfs, die dein Körper auf eigene Faust decken kann, erreicht werden.

Von all diesen Vorgängen bekommst du zwar rein gar nichts mit, doch genau das ist es, was die ganze Sache noch spannender macht. Unser Körper tut unzählige Dinge, deren wir uns überhaupt nicht bewusst sind, weil wir schlichtweg nichts davon merken. Einmal hinter die Kulissen zu blicken, lässt einen immer wieder staunen, nicht wahr?

Aber der Körper selbst synthetisiert eben nur 60 und nicht 100 % des Tagesbedarfs an Vitamin D3. Es gilt also noch 40 % durch orale Aufnahme zu überbrücken. Das schaffst du mit ein paar kleinen Anpassungen deines Speiseplans und auch mit entsprechendes Supplements. Letztere sind vor allem im Winter besonders wertvolle Helfer, wenn die Sonne sich nicht mehr so häufig blicken lässt.

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