Vitamin D3 im Wachstum: So wichtig ist es für Babys und Kleinkinder

Vitamin D3 im Wachstum: So wichtig ist es für Babys und Kleinkinder

Caroline Stingl
6 Minuten Lesezeit

Vitamin D3 – wir alle brauchen es, doch nur die wenigsten von uns sind optimal damit versorgt. Gute 40 % der Deutschen leiden an einem Vitamin D3 Mangel und die meisten wissen nicht einmal etwas davon. Also was tun? Sicher kennst du Vitamin D3 eher als Sonnenvitamin, denn unser Körper kann es mithilfe von UV-Strahlen in gewissen Mengen selbst herstellen. Den Rest müssen wir ihm über die Nahrung zuführen. Als Erwachsener bekommst du das schon geregelt, wenn du etwas mehr Acht darauf gibst, beispielsweise mithilfe von Nahrungsergänzung.

Aber für Babys und Kleinkinder ist das nicht ganz so einfach. In der prallen Sonne haben sie nichts verloren, denn ihre dünne, empfindliche Haut würde viel zu schnell verbrennen. Das gestaltet die Sache mit der körpereigenen Herstellung recht schwierig. Hinzu kommt, dass Babys natürlich noch keine feste Nahrung zu sich nehmen können und damit fällt ein weiterer wichtiger Punkt weg. Selbstverständlich werden sie auch über die Muttermilch in gewissen Mengen mit dem Vitamin D3 versorgt. Doch ob das ausreichend ist, ist fraglich – vor allem dann, wenn die Mutter selbst unter einem Vitamin D3 Mangel leidet, ohne es zu wissen. Dabei ist es gerade für die Kleinsten unter uns besonders wichtig, mit ausreichenden Mengen an Vitamin D3 versorgt zu sein. Warum das so ist? Der Sache gehen wir nun gemeinsam auf die Spur.

Ein Punkt ist natürlich offensichtlich: Babys und Kleinkinder befinden sich im Wachstum. Damit sich Physis und Psyche optimal entwickeln können, ist es unabdingbar, ihnen genug Nährstoffe und Vitamine zur Verfügung zu stellen. Die Kleinen sollen schließlich groß und stark werden. Vitamin D3 ist beispielsweise für den Aufbau der Knochen und die Muskelfunktion von enormer Wichtigkeit. Sowohl die Knochen als auch die Muskeln von Babys sind noch sehr schwach. Vitamin D3 sorgt dafür, dass Kalziumphosphat gut von den Knochen aufgenommen und eingebaut werden kann, und sie stärker und robuster werden.
Auch für die Ausbildung der Zähne und die Stärkung des Immunsystems ist es unabdingbar. Vitamin D3 spielt sogar eine wichtige Rolle in der Zellteilung und damit im gesamten Körperwachstum.

Wie wir eingangs schon besprochen haben, ist es für Babys und Kleinkinder schwer, den Vitamin D3 Bedarf vollständig auf natürlichem Weg zu decken. Das macht sie sehr anfällig für einen Mangel. Um der Sache schon von Anfang an entgegenzuwirken, kommen entsprechende Nahrungsergänzungsmittel wie gerufen. Schon ab der Geburt können die kleinen damit bestens versorgt werden.


So erkennst du einen Vitamin D3 Mangel bei deinem Kind


Um herauszufinden, ob ein Baby oder Kleinkind an einem Vitamin D3 Mangel leidet, misst der Arzt, wie hoch der Anteil des 25-Hydroxyvitamin-D in dessen Blut ist. Liegt der Wert unter 25 nmol/ l, lautet die Diagnose: akuter Mangel! Das kann schwerwiegende Folgen haben. Die Knochen können brüchig werden, das Skelett kann sich während des Wachstums verformen und Schmerzen werden zum ständigen Begleiter. Davor möchten wir unsere Kinder doch um jeden Preis bewahren, nicht wahr?

Zu erwähnen ist hier zum Beispiel Rachitis. Gerade Neugeborene, die unter einem starken Vitamin D3 Mangel leiden, sind sehr anfällig für diese schwere Knochenkrankheit. Sie kann zu Verformungen führen, oftmals in den Beinknochen, die Wirbelsäule kann sich verkrümmen und die Knochen können weich werden. Grund dafür ist, dass der Knochenstoffwechsel und damit auch die Mineralisation der Knochen erheblich gestört werden. Das kann übrigens auch die Entwicklung der Zähne beeinträchtigen. Problematisch ist die Krankheit vor allem, weil sie sich erst spät bemerkbar macht. Umso wichtiger ist es, im Zweifel frühzeitig zu einer Vitamin D3 Prophylaxe zu gehen, damit es gar nicht erst soweit kommen kann.

Eine weitere mögliche Folge eines Vitamin D3 Mangels, die wir hier besprechen möchten, ist Hypokalzämie. Das bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass der Kalziumgehalt im Blut des Kindes deutlich zu niedrig ist. Der menschliche Körper braucht Vitamin D3, um Kalziumphosphat in die Knochen einzubauen, darüber haben wir schon kurz gesprochen. Den Zusammenhang konnte eine Studie aus der Türkei sehr gut aufzeigen. In dessen Rahmen untersuchte man insgesamt 42 Kinder, von denen jedes einzelne einen Vitamin D3 Mangel aufwies. Es zeigte sich, dass sie alle zudem sehr geringe Kalziumwerte hatten. Um der Ursache genauer auf den Grund zu gehen, befragte man die Mütter über ihr Verhalten während der Schwangerschaft. Der Großteil von ihnen gab an, dass sie sich nur recht selten in der Sonne aufhielten, nicht bewusst auf den Konsum von Vitamin-D3-haltigen Lebensmitteln achteten und auch nicht auf entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zurückgriffen. Hier zeigt sich wieder, wie wichtig eine gute Versorgung des Kindes schon im Mutterleib ist.

Du bist dir eigentlich sicher, dass du dein Kind mit ausreichend Vitamin D3 versorgst, hast aber dennoch das Gefühl, dass es irgendwie nicht ausreicht? Dann ab zum Arzt, denn Schuld könnte eine Grunderkrankung sein, die es dem Körper deines Kindes schwer macht, Nährstoffe aufzunehmen. Ist das der Fall, bringen auch alle Nahrungsergänzungsmittel der Welt nicht viel.


Kann man je genug von Vitamin D3 bekommen?


Ja, man sagt immer: „Zu viel des Guten kann nie schaden.“ Aber das stimmt nicht in jedem Fall. Was passiert also, wenn man es etwas zu gut meint und Babys und Kleinkinder deutlich mehr Vitamin D3 zu sich nehmen, als nötig?

Dann kommt es zu einer Überdosierung. Im Schnitt benötigt ein Baby im ersten Lebensjahr etwa 10 µg Vitamin D3. Als Maximalwerte definiert das Institute of Medicine 25 µg für Babys bis zu einem Alter von sechs Monaten, bis zu einem Alter von zwölf Monaten 38 µg. Werden diese Werte über einen längeren Zeitraum deutlich überschritten, ist das ganz klar zu viel. Dann könnte es unter Umständen zu einer Hyperkalzämie kommen, quasi dem Gegenteil der Hypokalzämie. Der Kalziumgehalt im Blut deines Kindes ist dann erhöht, was unter anderem zu Erbrechen, Kopfschmerzen und verstärkter Müdigkeit führen kann. Im allerschlimmsten Fall entstehen Nierensteine oder die Nieren versagen sogar.

Auch, wenn es eigentlich gut gemeint ist – dein Kind mit Vitamin D3 in Massen zu bombardieren, kann das Gegenteil bewirken. Wenn du dich für Nahrungsergänzungsmittel entscheidest, dann lies vorher genau nach, welche Mengen empfohlen werden und halte dich daran. Erhöhe die Dosierung besser nicht auf eigene Faust, weil du einen Vitamin D3 Mangel vermutest, sondern frage dann erst einmal den Kinderarzt um Rat.

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