Mit Vitamin D3 Autismus-Symptome bei Kindern lindern - Was ist wirklich dran?

Mit Vitamin D3 Autismus-Symptome bei Kindern lindern - Was ist wirklich dran?
Was Vitamin D3 mit Autismus zu tun haben soll, fragst du dich? Um diesen Zusammenhang zu verstehen, klären wir erst einmal kurz auf, was das Vitamin mit unserem Gehirn und unseren Nerven anstellt.

Bis in die 2000er Jahre hat es gedauert, bis man herausgefunden hat, dass überall im Nervensystem und im Gehirn Vitamin D Rezeptoren versteckt sind. Sobald das Vitamin dort ankommt, werden diese aktiv und stellen Enzyme bereit, die für die Umwandlung notwendig sind. Kein Wunder also, dass Vitamin D3 sowohl für die Entwicklung als auch die reibungslose Funktionsweise unserer Nerven und unseres Gehirns zuständig ist. Wichtig ist das Vitamin beispielsweise für die Steuerung des Kalziumgehalts im Gehirn. Ist dort zu viel davon vorhanden, kann es zu Schäden kommen. Vitamin D3 ist hier also Türsteher.

Gleichzeitig bietet es unseren Nerven Schutz vor schädlichen Substanzen, oxidativem Stress, Entzündungen und mehr. Wichtig ist es zudem für die einwandfreie Signalübertragung im Gehirn und für unsere Lernfähigkeit. Nur wenn das Hirn mit ausreichend Vitamin D3 versorgt ist, bleibt das Gehirn formbar bzw. umbaubar und damit aufnahmefähig für Neues.

Die enge Verbindung zwischen Vitamin D3 und der Hirnfunktion dürfte damit ausreichend verdeutlicht worden sein, nicht wahr? Der Ansatz, das Vitamin könnte auch etwas mit Autismus zu tun haben, ist also gar nicht so abwegig.

Die neurologische Entwicklungsstörung kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Da Vitamin D3 so eine wichtige Rolle für die Funktionsweise des Gehirns spielt, gehört ein Mangel zu den möglichen Gründen, denen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Bekannt ist mittlerweile beispielsweise, dass ein niedriger Vitamin D3 Spiegel unter anderem veränderte Hirnformen oder erweiterte Hirnkammern hervorrufen kann. Die logische Konsequenz daraus wäre also, dass ein erhöhter Vitamin D3 Spiegel genau das Gegenteil bewirkt und damit Autismus-Patienten helfen könnte. Ein Fallbericht aus China, der genau das bestätigte, schlug große Wellen in der Welt der Wissenschaft und Medizin. Werfen wir also auch einmal einen Blick hinein.

Unglaubliche Nachrichten aus China

Ein kleiner Junge, damals noch nicht einmal drei Jahre alt, litt an Autismus und war deshalb an der First Hospital of Jilin University in Changchun in Behandlung. Seine Symptome waren stark und er brauchte dringend Hilfe. Er reagierte nicht, wenn man seinen Namen rief, rannte andauernd im Kreis, nässte sich ein und verletzte sich sogar selbst. Seltsam war vor allem, dass er mit unstillbarem Interesse an Gegenständen roch, ohne besonderen Anlass.

Auf der sogenannten Autism Behavior Checklist erreichte er 80 Punkte – gesunde Kinder landen hier im Bereich unter 53. Auf der Childhood Autism Rating Skala lag er bei 35 Punkten, gesunde Kinder hingegen erreichen maximal 30. Mit 12,5 ng/ ml litt der Junge gleichzeitig an einem erheblichen Vitamin D3 Mangel. Das fiel natürlich sofort auf. Die Ärzte versorgten ihn deshalb zwei Monate lang mit erhöhten Mengen an Vitamin D3. Er nahm also von nun an jeden Tag 400 µg ein und bekam zusätzlich alle vier Wochen eine Injektion mit je 150.000 µg.

Sowohl die Ärzte als auch die Eltern des Jungen staunten nach Ablauf der zwei Monate nicht schlecht. Der kleine Patient hatte aufgehört, ständig im Kreis zu rennen, grundlos Gegenstände zu beschnuppern und horchte endlich auf, wenn er gerufen wurde. Er nässte auch nicht mehr ein und verletzte sich nur noch im Ausnahmefall selbst. Und es kam noch besser: Der Junge spielte mit seinen Spielsachen, als wäre nie etwas gewesen und liebte es plötzlich, von seinen Eltern umarmt zu werden. Das war vorher undenkbar. Genauso überraschend waren jetzt auch die Zahlen. Der Vitamin D3 Spiegel des Jungen hat sich mehr als versechsfacht und auch auf den Autismus-Skalen hatte sich einiges getan. Seine Werte befanden sich auf einmal im gesunden Bereich und das nur dank der erhöhten Vitamin D3 Zufuhr. Fast zu schön, um wahr zu sein, findest du nicht auch?

Der Gründer des Vitamin D Council, Dr. John Cannell, hat sich der Sache ebenfalls angenommen und sich in einem deutlich größeren Rahmen damit befasst. Etwa 100 Kinder, die an Autismus litten, hatte er mit erhöhten Mengen an Vitamin D3 behandelt. Er berichtet davon, dass 75 % der Kinder ganz klar positiv auf die Behandlung reagiert hatten, ein Drittel von ihnen erfreute sich sogar an drastischen Verbesserungen. Allerdings hat jeder vierte kleine Patient überhaupt nicht auf die erhöhte Vitamin D3 Zufuhr reagiert, was die Autismus-Symptome betrifft. Damit bestätigt Dr. Cannell einerseits den Fall des kleinen Jungen aus China, andererseits werfen seine Beobachtungen auch Fragen auf. Warum reagieren manche Kinder besser als andere auf diese Behandlung und einige gar nicht? Das konnte auch er sich nicht erklären.

Doch einen Versuch ist es allemal wert. Die reine Zufuhr von Vitamin D3 ist dafür allerdings nicht ausreichend. Es ist mindestens genauso wichtig, Nährstoffe zu integrieren, die zusammen mit dem Vitamin wirken oder dafür sorgen, dass es gut vom Körper aufgenommen werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Magnesium, Zink und Vitamin K2. Wie genau die Dosierung aussehen sollte, besprichst du natürlich am besten mit dem Kinderarzt. Er bestimmt erst einmal die aktuellen Werte des Kindes und legt dann ganz individuell fest, welche Mengen ideal sind.

Ab welcher Menge hilft Vitamin D3 spürbar bei Autismus?

In Sachen Vitamin D3 geht man bei autistischen Kindern häufig vom Körpergewicht aus. Das empfiehlt beispielsweise auch Dr. Cannell. Bei Kindern, die weniger als 16 kg auf die Waage bringen, sind seiner Meinung nach Dosen von täglich 1.600 µg die richtige Wahl. Kinder bis zu 33 kg können 3.300 µg Vitamin D3 bekommen und kleine Patienten, die schwerer sind, sind laut Dr. Cannell mit 5.000 µg täglich gut versorgt. Nach etwa zwei bis drei Monaten wird der Vitamin D3 Spiegel dann noch einmal gemessen und die Zufuhr entsprechend angepasst. Ziel ist es, dass sich der Spiegel bei rund 80 ng/ ml einpegelt.

Hier noch einmal der wichtige Hinweis, dass die genannten Zahlen nur Richtwerte sind. Es gibt durchaus Fälle, bei denen täglich sogar bis zu 15.000 µg Vitamin D3 nötig sein können, damit die Therapie anschlägt. Ziehe also unbedingt einen Arzt hinzu, damit du deinem Kind bestmöglich helfen kannst.

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