Vitamin D3 Mangel bei Kindern als Phänomen unserer Zeit

Vitamin D3 Mangel bei Kindern als Phänomen unserer Zeit

Caroline Stingl
5 Minuten Lesezeit

Das digitale Zeitalter ist Fluch und Segen zugleich. All die tollen Sachen wie Tablets und Smartphones machen uns das Leben so viel einfacher. Ein Alltag ohne die kleinen technischen Helfer? Für viele undenkbar! Es ist einfach so schön bequem, von der Couch aus zu shoppen, das Abendessen online nach Hause zu bestellen und gemütlich eine Serie zu streamen anstatt rauszugehen. Aber mindestens eine negative Folge hat das Ganze nichtsdestotrotz: Wir werden faul. So hart das auch klingen mag, wir müssen es uns einfach eingestehen.

Dass sich das auch auf unsere Gesundheit auswirkt, ist klar. Das liegt nicht nur daran, dass wir uns weniger bewegen. Grund dafür ist unter anderem auch, dass wir weniger draußen sind und geringere Mengen Sonnenlicht abbekommen. Besonders stark betroffen sind Kinder und Jugendliche. Auch das Robert-Koch-Institut bestätigt, dass der wünschenswerte Vitamin D3 Spiegel bei zahlreichen Kindern nicht erreicht wird.

Wie genau kommen die niedrigen Vitamin D3 Werte zustande?

Bei Babys und Kleinkindern erklärt sich die Sache von selbst. Ihre Haut ist so empfindlich, dass sie grundsätzlich vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden sollte. Aber da wir diese Strahlung brauchen, um Vitamin D3 herzustellen, wird bei den Kleinsten gern mit Nahrungsergänzungsmitteln nachgeholfen. Was in den ersten Monaten und Jahren noch gut klappt, wird danach oft vernachlässigt. Hinzu kommt natürlich, dass Kinder verstärkt Smartphones und Co. nutzen, wie unzählige Studien zeigen. Schon in jungen Jahren beschäftigen sie sich mehrere Stunden täglich damit. Umso weniger Zeit verbringen sie draußen und das kann früher oder später zum Problem werden. Die Zahlen der Kinder, die unter einem Vitamin D3 Mangel leiden, steigen sichtlich und das digitale Zeitalter ist bei der Sache nicht ganz unschuldig.

Technik-Spielereien sind für Kinder eine tolle Sache, keine Frage. Man muss auch gar nicht mehr nach draußen gehen, um gemeinsam mit den Freunden zu spielen. Das geht alles online. Aber mittlerweile leiden mehr als 50 % der Kinder und Jugendlichen unter 18 an einem Vitamin D3 Mangel. Das zeigt umso mehr, dass es nicht nur im Baby- und Kleinkindalter wichtig ist, auf eine ausreichende Versorgung mit dem Sonnenvitamin zu achten. Nun können wir unsere Kinder aber natürlich nicht dazu zwingen, den ganzen Tag draußen zu verbringen und Computerspiele und all die anderen spannenden Sachen verbieten. Die Zeiten verändern sich nun einmal und Digitales spielt heute eine viel größere Rolle in unser aller Leben, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war.

Fairerweise muss auch gesagt werden, dass es vor allem in den Wintermonaten ein Ding der Unmöglichkeit ist, genug UV-Strahlen abzubekommen, um den täglichen Bedarf zu decken. Dabei ist es egal, wie lange die Kinder draußen sind. Spielen sie im Sommer im Garten, möchten wir sie der prallen Sonne natürlich auch nicht schutzlos aussetzen und reiben sie großzügig mit Sonnencreme ein. Produkte mit hohem LSF halten mehr als 90 % der UV-Strahlen von der Haut fern. Das mit der körpereigenen Vitamin D3 Produktion hat sich also auch dann erledigt. Du siehst, zahlreiche Faktoren treffen heutzutage aufeinander, die dazu führen, dass immer mehr Kinder mit deutlich zu wenig Vitamin D3 versorgt sind. In gewisser Weise ist das tatsächlich ein Phänomen unserer Zeit. Doch das ändert nichts daran, dass hier eindeutig Handlungsbedarf besteht. Wir dürfen nicht vergessen, wie wichtig das Vitamin für den menschlichen Körper ist, gerade dann, wenn er sich noch im Wachstum befindet.

Was brauchen unsere Kinder, um groß und stark zu werden? Richtig, gesunde Knochen und Muskeln. Und genau dafür benötigen sie ausreichend Vitamin D3. Bekommen sie das nicht, können beispielsweise Verformungen der Knochen oder Krümmungen der Wirbelsäule die Folge sein. Das Vitamin erfüllt unzählige Aufgaben im Körper und ist zum Beispiel wichtig für ein starkes Immunsystem und auch für das Gehirn. Es bietet dem zentralen Nervensystem Schutz und sorgt dafür, dass das Hirn flexibel bleibt, also immer wieder etwas Neues dazulernen kann. All das ist nur ein kleiner Auszug aus der langen Liste der Aufgaben, die Vitamin D3 im Körper übernimmt. Wirf für mehr Informationen gern einen Blick in unsere weiteren Beiträge zum Thema Vitamin D3.

So sind die Kleinen optimal versorgt

Eltern, deren Kinder nicht genug Vitamin D3 produzieren können, wird häufig eine zusätzliche Zufuhr von 1.000 bis 2.000 µg pro Körpergewicht täglich empfohlen. Den genauen Wert, der tatsächlich nötig ist, kann der Kinderarzt bestimmen. Die Kleinen können diese Mengen über die Nahrung oder mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen.

Schauen wir uns einmal ein paar Lebensmittel an. Unangefochten auf Platz eins der wertvollsten Vitamin D3 Lieferanten steht der Hering. Pro 100 g liefert er je nach Herkunft bis zu 25 µg des Vitamins. Gefolgt wird er vom Lachs mit etwa 16 µg pro 100 g. Pfifferlinge und Champignons verdienen mit rund 2 µg pro 100 g auch eine Erwähnung. Doch zu den Favoriten der Kleinen, sofern sie überhaupt schon feste Nahrung zu sich nehmen können, gehört all das wohl nicht. Zu beachten sind natürlich auch die hohen Mengen, die sie davon essen müssten, um auf die benötigte Vitamin D3 Menge zu kommen. Nahrungsergänzungsmittel haben sich an dieser Stelle als wertvolle Helfer erwiesen.

Die Einnahme derartiger Präparate gilt fortan natürlich nicht als Ausrede für die Kleinen, um nicht draußen spielen zu müssen, sondern vor der Konsole sitzenbleiben zu können. Wie so oft gilt auch hier: Die Mischung macht’s. Wenn das Wetter es zulässt, sollten Kinder mindestens zehn bis 15 Minuten im Freien mit teilweise unbedeckter Haut und ohne Sonnenschutz verbringen – natürlich nicht in der prallen Sonne und der sommerlichen Mittagshitze. So bekommen sie genug UV-Strahlen ab, um selbst etwas Vitamin D3 bilden zu können und die Ernährung bzw. die Nahrungsergänzung regelt bei richtiger Dosierung den Rest.

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