Folsäure: Für den weiblichen Körper unglaublich wichtig

Folsäure: Für den weiblichen Körper unglaublich wichtig

Caroline Stingl
6 Minuten Lesezeit

Vitamin B9, besser als Folsäure bekannt, ist vor allem bei Frauen immer wieder ein Thema. Aber warum eigentlich? Natürlich brauchen auch Männer Folsäure, doch bei Frauen hat es besondere Relevanz. Grund dafür ist vor allem die Schwangerschaft. Die ausreichende Zufuhr von Folat ist vor allem davor und währenddessen besonders wichtig. Hierbei geht es um die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Doch fallen wir nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern fangen erst einmal ganz von vorn an.

Was ist Folsäure genau und welche Aufgaben erledigt es im Körper?

Folsäure gehört zu den essentiellen Vitaminen. Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass unser Körper es nicht selbst herstellen kann. Wir müssen uns also anderweitig damit versorgen und zwar über die Nahrung oder mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln.

Besonders wichtig ist Folat für die Bildung neuer Zellen. Sie ist also an der Zellteilung und auch am –wachstum beteiligt. Das gibt schon einen wichtigen Hinweis darauf, warum gerade schwangere Frauen gut Acht auf eine ausreichende Versorgung geben sollten. Das gilt vor allem zu Beginn der Schwangerschaft. Aber auch unabhängig von einer Schwangerschaft ist Folsäure für den Menschen von großer Bedeutung.

Dein Körper ist in der Lage, Folsäure zu speichern, weshalb es nicht von heute auf morgen zu akuten Mangelerscheinungen kommt. Führst du deinem Körper aber nur sehr wenig Folat über die Nahrung zu, sind diese Speicher nach etwa drei bis vier Monaten aufgebraucht. Das macht sich zuerst durch verstärkte Müdigkeit und Konzentrationsprobleme bemerkbar. Hinzu können Herzklopfen, Gewichtsverlust, Ohrensausen, Durchfall und sogar ein veränderter Geschmackssinn kommen, um nur ein paar mögliche Symptome zu nennen.

Für die Gesundheit deines ungeborenen Kindes

Wie bereits angedeutet ist Folat wichtig für die gesunde Entwicklung deines Kindes. Es kann die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Fehlbildungen kommt, deutlich verringern. Aber warum ist das eigentlich so? Leidest du während der Schwangerschaft unter einem Folatmangel, kann es passieren, dass sich das Neuralrohr des Embryos nicht ausreichend oder auch gar nicht schließt. Das Neuralrohr ist ein Vorläufer des Nervensystems und beginnt etwa ab dem 19. Tag der Schwangerschaft, sich zu entwickeln. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, schon vor der Schwangerschaft auf den Folatspiegel zu achten. Schließt sich das Neuralrohr nicht, kommt es zu sogenannten Neuralrohrdefekten. Dazu gehören beispielsweise Fehlbildungen am Gehirn oder ein offener Rücken.

Ein Folatmangel kann sich auch anderweitig auf die Gesundheit des Kindes auswirken. So stehen zum Beispiel die Lippen-Gaumen-Spalte, Harnwegsdefekte, Herzfehler und auch Früh- bzw. Fehlgeburten damit in Verbindung. Doch das ist noch nicht alles. Folat unterstützt auch die Blutbildung und das kann auf keinen Fall schaden. Immerhin benötigt dein Körper auch Blut für die Bildung der Plazenta, ganz zu schweigen vom Blutverlust bei der Entbindung.

Dein Folsäure Bedarf

Während der Schwangerschaft erhöht sich dein Folatbedarf um mehr als 80 %. Aus den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen 300 µg werden dann knapp 550 µg. Über die Ernährung wird diese Menge aber nur selten abgedeckt. Im Durchschnitt nimmt ein Erwachsener in Deutschland nur etwa 200 µg Folat über die Nahrung zu sich. Damit wird also nicht einmal die empfohlene Menge für Nicht-Schwangere erreicht. Hier muss unbedingt etwas nachgeholfen werden, zum Beispiel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Die DGE empfiehlt Schwangeren, innerhalb der ersten drei Monate rund 400 µg Folat in Form von FolsäurePräparaten einzunehmen. Den Rest regelt eine ausgewogene Ernährung. Unabhängig davon, was die Empfehlungen der DGE enthalten, solltest du immer erst einmal Rücksprache mit deinem Frauenarzt halten. Diese Angaben sind allgemein gehalten, weshalb es durchaus sein kann, dass in deinem individuellen Fall eine andere Dosierung in Frage kommt.

Diese Lebensmittel helfen dir dabei, deinen Folsäure-Bedarf zu decken

Die Bezeichnung „Folat“ gibt eigentlich schon Aufschluss darüber, in welchen Lebensmitteln das Vitamin steckt. Sie stammt vom lateinischen Wort „Folium“, was übersetzt „Blatt“ bedeutet. Blattgemüse ist also gefragt! Salat, Kohl und Spinat sind ganz vorn mit dabei. Aber auch Kräuter wie Kresse und Petersilie gehören dazu. Mit Tomaten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und auch Vollkornprodukten bist du auf der sicheren Seite. Schauen wir in den Bereich der tierischen Lebensmittel, sind Hühnereier und Leber zu erwähnen.

Um die maximale Menge an Folsäure herauszuholen, greifst du auf Lieferanten zurück, die du roh essen kannst, denn Folat ist sehr hitzeempfindlich. Wasserlöslich ist es übrigens auch, also wasche dein Gemüse am besten noch bevor du es kleinschneidest.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit der Einnahme von Folsäure-Präparaten zu starten?

Wie schon kurz angesprochen, ist es durchaus sinnvoll, schon vor der Schwangerschaft verstärkt Acht auf deinen Folatspiegel zu geben. Natürlich gibt es auch diesbezüglich eine Empfehlung von der DGE. Spätestens vier Wochen vor der Schwangerschaft sollte es losgehen mit der erhöhten Folsäure Zufuhr. Aber so genau lässt sich der Kinderwunsch gar nicht planen. Lege also am besten einfach dann los, wenn ihr euch dazu entschließt, eine Familie zu gründen.

Damit schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, denn oft wird ein unerfüllter Kinderwunsch mit einem Folatmangel in Verbindung gebracht. Fängst du erst später damit an, Nahrungsergänzungsmittel zu dir zu nehmen, kann es sinnvoll sein, die Zufuhr etwas zu erhöhen. Lasse dich auch diesbezüglich am besten von deinem Frauenarzt beraten.

Brauche ich auch nach der Entbindung noch Folsäure-Präparate?

Natürlich ist Folsäure auch nach der Geburt noch sehr wichtig für dich und dein neugeborenes Kind. Allerdings ist dein Bedarf dann nicht mehr so hoch, wie er es während der Schwangerschaft war. Schließlich versorgst du dein Kind jetzt nicht mehr über deinen eigenen Blutkreislauf, sondern nur noch über die Muttermilch.

Die DGE rät während der Stillzeit zu 450 µg Folat, damit du dein Neugeborenes und auch dich selbst optimal versorgen kannst. Bis zum vierten Lebensmonat benötigt dein Kind etwa 60 µg Vitamin B9 täglich. Dann erhöht sich dessen Bedarf bis zum Ende des ersten Lebensjahres auf etwa 80 µg.
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